Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein. Hier geht es zur Anmeldung. Noch kein Mitglied? Starte hier!.
|
|
|
Profitiert Deutschland jetzt vom Euro oder nicht? |
| 1 - 18 / 18 Meinungen | |
|
|
15.07.2012 13:33 Uhr |
|
|
| |
Deutschland hat wie kaum ein anderes europäisches Land massiv vom Euro profitiert. Und die Länder, die bereits eine stabile Währung gewohnt waren, hatten auch keine Probleme sich nun auf eine stabile Währung umzustellen. |
|
|
|
15.07.2012 13:38 Uhr |
|
|
| |
Der Euro war wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Dekade. Man kann viel darüber orakeln, wie es sich stattdessen hätte entwickeln können. Die Politiker, Geschäftsleute und Wirtschaftswissenschaftler hatten aber offenbar Gründe, warum sie die DM aufgeben wollten. |
|
|
|
15.07.2012 13:43 Uhr |
|
|
| |
Dettis Frage, wer da "Deutschland" ist, ist durchaus berechtigt, aber ich denke, man sollte das nicht nur im Hinblick auf den monetären Profit betrachten.
Ja, ich denke, wir profitieren alle davon. Finanziell allerdings ehjer nur wenige. |
|
|
|
15.07.2012 13:52 Uhr |
|
|
| |
Durch das, was durch den Euro entstand, Detti: Ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl durch die gemeinsame Währung, durch die innereuropäischen Erleichterungen in den Bereichen Tourismus, Handel, Kultur, usw., z.B.
Rein monetär betrachtet tun es wie gesagt eher wenige - zumindest unmittelbar. |
|
|
|
15.07.2012 13:55 Uhr |
|
|
| |
rückfrage an detti: inwiefern denn nicht? |
|
|
|
15.07.2012 13:57 Uhr |
|
|
| |
Ok, jetzt verstehe ich, was du meinst. Hatte wohl das Wort "profitieren" zu wörtlich genommen. ;-)
|
|
|
|
15.07.2012 15:14 Uhr |
|
|
| |
Wenn man unter "Deutschland" die deutschen Unternehmer versteht, vor allem die stärker exportorientierten, dann profitieren diese ganz gewiss.
Möglich wurde dies aber nur, weil - verglichen mit praktisch allen anderen Euro-Ländern - die Lohnsteigerungen in Deutschland extrem niedrig waren.
Und dank des Euros sind die deutschen Unternehmer auf die Inlandsnachfrage immer weniger angewiesen.
"Deutschland" im Sinne von "die Mehrheit der Menschen in Deutschland" hat nicht profitiert, aber es ist erklärbar, weshalb man es den Leuten immer wieder erzählt. |
|
|
|
15.07.2012 15:26 Uhr |
|
|
| |
Zitat:Beispielsweise profitiert Deutschland von niedrigen Euro-Wechselkurs
Hier sollte man mal hinterfragen, ob ein niedriger Wechselkurs überhaupt von Vorteil ist. Was erreicht man denn durch einen niedrigen Wechselkurs?
Ein niedriger Wechselkurs sorgt dafür, dass alle Importe wie Rohstoffe oder zahlreiche Nahrungsmittel teurer werden. Im Gegenzug sinkt der internationale Gegenwert der nationalen Arbeitskraft.
Mit anderen Worten: Ein niedriger Wechselkurs senkt die Reallöhne. Die dadurch entstehenden Vorteile nutzen der Exportindustrie. Ob man sinkende Reallöhne wirklich als "Vorteil für Deutschland" sieht ist auch eine Frage des subjektiven Standpunkts.
Die Südeuropäer haben vor dem Euro übrigens immer die Politik gefahren, hohe Lohnforderungen durchzusetzen, diese aber gleich im Zuge der Währungsabwertung wieder rückgängig zu machen. Der Betrag auf dem Lohnzettel wurde immer höher, die Menschen in den jeweiligen Ländern wurden aber nicht reicher. Im Gegenteil: Weil die Zahl auf dem Lohnzettel erhöht wurde, wurde in Ländern mit progressivem Steuersatz immer mehr Steuerlast auf die unteren Schichten abgewälzt.
Hinzu kommt übrigens, dass in der derzeitigen Wirtschaftsordnung eine Abwertung der Währung relativ einfach, die Aufwertung dagegen sehr schwierig ist. Sprich: Wenn man die Abwertung als Vorteil sähe, könnte man die auch ohne Euro hinkriegen. In die andere Richtung wäre es sehr viel schwieriger.
Unter dem Strich kann man sagen: Wir hätten vom Euro profitiert, wenn die Finanzhilfen nicht nötig gewesen wären.
Derzeit aber kann man sagen, dass Deutschland unter dem Strich beim Euro sehr massiv draufgezahlt hat.
Wenn man wissen will, wie viel an den Horrorszenarien eines Herrn Bofinger dran ist, der behauptet, ohne den Euro hätte Deutschland jetzt mehr Probleme, dann schaue man mal auf jene exportstarken Nachbarstaaten, die keinen Euro haben: Etwa in die Schweiz oder nach Dänemark. So ungefähr würde Deutschland ohne den Euro aussehen. So schlecht geht es den Leuten dort nicht. |
|
|
|
15.07.2012 19:59 Uhr |
|
|
| |
Für den Export hatte der Euro natürlich gewisse Vorteile. Im großen und ganzen war der Euro aber eher ein politisches Projekt, welches von Kohl unbedingt durchgesetzt werden sollte. So ist man am Ende vor den Franzosen eingeknickt und hat eine total fehlkonstruierte Währung gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung eingeführt. Das große Unternehmen vielleicht zunächst profitierten mag sein aber wir werden für die Blindheit der Europa-Romantiker in Zukunft zahlen müssen.
Plattitüden wie "scheitert der Euro, scheitert Europa" verdeutlichen entweder einen Verlust an Realität oder man will uns einfach für dumm verkaufen, indem man gewisse Ängste schürt. Davon abgesehen, dass die Krise dazu führt, dass gewisse demokratische Grundprinzipien einfach mal außer Kraft gesetzt werden sollen(Haushaltsrecht des Bundestages), hat der Euro in der Realität eine enorme Verschuldung der Staaten verursacht, die Wettbewerbsfähigkeit vieler Länder gefährdet und eine Missstimmung in der ganzen Eurozone (und Europa) erzeugt (insbesondere gegen Deutschland).
Der soziale Frieden war zu Zeiten der Drachme, Peseten und Lira weit weniger gefährdet als jetzt und ich möchte nicht wissen, was in Deutschland los ist, wenn wir für die Garantien gerade stehen müssen.
|
|
Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.07.2012 22:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
|
|
15.07.2012 22:10 Uhr |
|
|
| |
Nein tut es nicht.
"Die deutsche Wirtchaft mag proifitieren. Bei den Menschen kommt jedoch wenig bis nichts vo diesem Profit an."
AAber auch das ist ein interessanter Punkt.
Was weiss ich wieviele Menschen fanden es als klasse Geld nicht mehr umtauschen zu müssen wenn sie drei bis vier mal im Jahr im Ausland Urlaub machen.
Mein Einwurf von damals "erst wenn man fremdländisches Geld in der Hand hält fängt der Urlaub an" war niemals ökonomisch geprägt.
Aber jetzt haben sie bei beiden den Scheiss.
|
|
|
|
15.07.2012 22:39 Uhr |
|
|
| |
Die brennende Frage ist: Wer ist Deutschland?
Bist du Lohnabhängig - nicht, bis kaum.
Lässt du dein Geld für dich Arbeiten: Dann hast du vom Euro dicke profitiert. |
|
|
|
16.07.2012 05:44 Uhr |
|
|
| |
"Was weiss ich wieviele Menschen fanden es als klasse Geld nicht mehr umtauschen zu müssen wenn sie drei bis vier mal im Jahr im Ausland Urlaub machen."
>> Das sehe ich z.B. weiterhin als einen Pluspunkt. Ich erinnere mich noch gut an Urlaube, in denen man aufgrund Wechselkursgebühren Minus gemacht hat. Außerdem sind so die Preise in den Euro-Ländern besser vergleichbar. Manches bringe ich jetzt lieber in den Urlaub mit, weil es vor Ort deutlich teuerer ist. Bei anderen Dingen verhält es sich umgekehrt.
|
|
|
|
16.07.2012 08:12 Uhr |
|
|
| |
Zitat:Deutschland hat wie kaum ein anderes europäisches Land massiv vom Euro profitiert.
Das üblich Totschlagsargument, daß immer dann aus der Kiste geholt wird, wenn den Euro-Fanatikern nichts anderes mehr einfällt.
Es gibt keine belastbaren Zahlen, die einen solchen Profit nachweisen.
Insbsondere alle Hinweise auf die vermeintliche Stärke der D-Mark und ihrer vermeintlich negativen Folgen sind nichts weiter als Kaffeesatzleserei.
Wären die Vorteile so groß wie auch hier wieder in einzelnen Beiträgen genannt, müßte der Anteil an den deutschen Ausfuhren in die Länder der Euro-Zone eigentlich gestiegen sein. Das Gegenteil ist der Fall.
Auch dürfte der Erfolg in denjenigen Regionen, in denen die Gefahr von Währungsschwankungen und damit zusammenhängenden Gefahren und Kosten (z.B. Dollar-Raum, Asien) auf keinen Fall größer sein, als in der Euro-Zone. Auch hier ist das Gegenteil der Fall.
Zudem würde eine Aufwertung der Mark bzw. eine Abwertung der anderen europäischen Währungen die Importe (z.B. von Rohstoffen) deutlich verbilligen und damit eine lauthals geforderte Forderung vieler sog. Experten erfüllen.
Abgesehen davon haben wir in den letzten 12 Jahren erhebliche Schwankungen des Euro gesehen, ohne daß dies unserer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig geschadet hätte.
Zu Beginn seiner Laufbahn kostete der Euro weniger als 90 Dollar-Cent. Kurz vor der Krise kostete der über 1,32 Dollar.
Entscheidend für die Sinnhaftigkeit einer gemeinsamen Währung ist die vielbeschworene "europäische Solidarität" sondern eine vernünftige Wirtschafts-, Haushalts- und Finanzpolitik.
Auch wenn wir in Deutschland da auch noch einiges zu tun haben, sind die meisten anderen Euro-Länder davon Lichtjahre entfernt.
Da werden auch die größten Rettungsschirme nicht helfen.
Zumal es in diesen Ländern massiv am politischen Willen fehlt, an den grundsätzlichen Mängeln die notwendigen Änderungen vorzunehmen.
Insgesamt |
|
|
|
16.07.2012 10:14 Uhr |
|
|
| |
// Ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl durch die gemeinsame Währung,//
Brennende deutsche Fahnen und Steinwürfe auf deutsche Autos in Griechenland und markante Sprüche in Italien... |
|
|
GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
|
|
| |
| 1 - 18 / 18 Meinungen | |
| |
dol2day-Chat
Für die Benutzung des Chats ist eine Anmeldung erforderlich.
Nachrichten (30 min.): 0 Teilnehmer (30 min.): 0 Posts/Std. (24 Std.): 4.83
Highscore
Ansprechpartner
Initiativen gründen:
Moderatoren
Beschwerden über Doler:
Schiedsgericht
Sonstige Fragen und Hinweise an die Betreiber:
dol2day-team@gmx.de
Wahltermin
20.01.2025 23:59 Stichtag: Nominierung der Kanzlerkandidaten
01.02.2025 20:00 - 08.02.2025 20:00 Wahl zum/zur 78. Internet-Kanzler/-in
|